Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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STRASSHÜTTE

Glasshütte

Kreis: Taus
Datierung: Plzeňský kraj
Lage: 19. Jahrhundert

Zugang

Strasshütte ist von Mostek über den roten Wanderweg (der Fußpfad von Baar) in Richtung Pleš zu erreichen.

Bedeutung

Strasshütte ist eine der wenigen frühneuzeitlichen Glashütten im Böhmerwald, die bei archäologischen Forschungen entdeckt wurden.

Geschichte

Der Name der Schmelze wurde im Jahr 1629 erstmals erwähnt, in der regionalen Literatur wird die Gründung jedoch mit Volf Joachim Lamingen und Jahr 1580 in Verbindung gebracht. Weitere Nachrichten über die Glashütte stammen aus dem Jahr 1715, als die Pächter der Schmelze Schafen auf die umliegenden Weiden kostenlos beweideten und die örtliche Bevölkerung sehr empört war. Die Glashütte wurde im Jahr 1741 modernisiert, als der Glasmacher Johann Thomas Lenk aus der nahe gelegenen Glashütte in der Pleš eintraf. Er geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und musste die Glashütte weiter vermieten. Die Glashütte ging somit an Franzisk Abele und nach seinem Tod an seine Frau Kunhuta. Vor dem Jahr 1770 mietete die Glashütte Joseph Lenk, der Sohn eines alten Besitzers. Im Gegensatz zu seinem Vater war er viel leistungsfähiger, da er nicht nur die Strasshütte besaß, sondern auch die Glashütte Jánská und Goldbrunnhütte.Im Jahr 1790 wurde er mit dem Prädikat von Bayern aus Dietersberg in einen Adelsstand erhoben. Dann zog er sich aus der Strasshütte zurück, die er seinem Bruder überließ. Um Jahr 1800 arbeiteten dort 1 Glasmachermeister, 6 Glasmacher, 16 Helfer, 1 Lehrling, 1 Rechen und 2 Holzträger. Es ist daher klar, dass es sich um ein mittelständisches Unternehmen handelte. Zu dieser Zeit wurden jährlich 4760 Bände kleiner Glasscheiben, 12600 Bände gewöhnlicher Glasscheiben kaiserliche Maßnahme und 35000 Fensterscheiben hergestellt. Der Gesamtproduktionswert betrug 25083 Gold. Später übernahm Herr Venzel Koc die Glashütte. Zu dieser Zeit produzierte die Glashütte 185.000 Glasspiegel jüdische Maßnahme. 50.000 wurden ins Ausland und 80.000 nach Böhmen verkauft. Die Glashütte war damals mit einem französischen Ofen mit 6 Glasschalen ausgestattet. Die Glashütte ging um Jahr 1812 unter. Noch im Jahr 1819 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Ein endgültiges Ende kam jedoch im Jahr 1834 aufgrund unzureichender Verkäufe von Produkten. Um die Glashütte herum standen 8 Häuser, in denen 136 Menschen lebten. Nach dem Ende der Glashütte zogen alle aus und auf dem Gelände der Glashütte wurde eine Jagdhütte gebaut.

Beschreibung

Die Glashütte gehört zum Phänomen des tschechisch-pfälzischen Grenzgebietes, denn die bewaldeten Berge lieferten genügend Wasser, Treibstoff und Rohstoffe für die Glasherstellung. Ihr Standort kann durch Studium historischer Karten identifiziert werden. Strasshütte befand sich im Sattel zwischen Zvon (847,5 m) und Železný vrch (789,6 m). Neben der Glashütte stand ein Herrenhaus mit Garten, Stallungen, Scheune, die Pochen und die Pottaschsiedere. Die archäologische Forschung konzentrierte sich auf die Entdeckung des Glasofens, der das Herz der gesamten Glashütte war. Es befand sich in den Ruinen eines metallurgischen Gebäudes von 9 x 7 Metern. Der untere Teil des Ofens hatte Abmessungen von ca. 3,7 x 4,2 m und bestand aus Steinbruchsteinen, die durch Lehm miteinander verbunden waren. Der Ofen selbst war aus feuerfesten Beschlägen gemauert. Rund um den Ofen wurden flüssige Glas- und Ascheschichten beobachtet. Nach der Fertigstellung der Glashütte wurde der gesamte obere Teil des Ofens abgerissen.

Literatur

Procházka, Z. 2009: Sklářství v Českém lese na Domažlicku a Tachovsku. Místopis skláren, brusíren a leštíren, Domažlice, 227-233.