Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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SPEINSHART

Kloster

Kreis: Neustadt an der Waldnaab
Datierung: Horní Falc
Lage: 12. - 18. Jahrhundert

Zugang

Das Kloster ist stellt dieeine Dominante der Gemeinde Speinshart dar. Es liegt am Lehrprfad Speinshart - Barbaraberg.

Bedeutung

Das mittelalterliche Kloster in Speinshart gehörte zu den wichtigen religiösen und kulturellen Zentren im Norden der Oberpfalz. In der 2. Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert wurden an dem Kloster bedeutende Barock- und Rokokoumbauten durchgeführt. Überreste dieser frühmodernen Aktivitäten wurden durch archäologische Nachforschungen beobachtet.

Geschichte

Das Kloster Speinshart wurde im Norden des Bistums Regensburg, zwischen den mittelalterlichen Städten Eschenbach und Neustadt a. Kulm erbaut. Zum ersten Mal wird das Kloster in der Vita Heinrichs II. als silva spehteshart (Spechtswald) erwähnt, der in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts das Grenzgebiet zwischen der Oberpfalz und dem Erzbistum in Bamberg bedeckte. Hier wurde ein alsdas "Speichersdorf benanntes Dorf Speichersdorf gegründet. und Wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde hier mit dem Bau des Klosters begonnen. Das mittelalterliche Kloster wurde 1654 säkularisiert und, 1669 wurde wiederes durch die Prämonstratenser neu bezogen. 1670 wurde mit dem großen Barockumbau begonnen. An diesen Arbeiten sollten auch berühmte Architekten aus Böhmen beteiligt gewesen sein, die Gebrüder Georg und Leonhard Dientzenhofer . Ende der 80er Jahre kamen noch Wolfgang Dientzenhofer und weitere Architekten und Künstler dazuhinzu. Die Bauarbeiten wurden durch den Spanischen Erbfolgekrieg unterbrochen. 1714 wurde das Kloster geplündert. Ein weiterer großer Umbau erfolgte zur Lebzeiten des Abtes Dominik Lieblein in den Jahre 1740-48. Dieser Umbau erfolgte im Rokokostil. Der feierliche Abschluss dieser Arbeiten fand im Jahre 1765 statt.

Beschreibung

Im Jahre 2012 führten Archäologen Grabungen im südwestlichen Klosterflügel, insbesondere im Refektorium durch. Das Refektorium wurde seit 1682 ergebaut und wurde zur Basis deseines neuens barocken Klostergeländes. Entdeckt Die ältesten entdeckten wurden Funde stammen ab aus dem 12./13. Jahrhundert und neuere reichen bis in die Barockzeit. Insbesondere wurde eine Sammlung Komplex von Ofenkacheln stammend aus demvom späten Mittelalter bis ins Rokoko zusammengetragenentdeckt, die die Veränderungen der Beheizung des Innenraumes des Refektoriums belegenbeweisen. Untersucht wurde auch ein unterirdisches Heizsystem, die sog. Fornax Subterranea aus den Jahren 1748 bis 1749. Eine ideale Nachbildung dieses Systems wurde in 3D geschaffenerstellt. Freigelegt wurden auch weitere unterirdische Räumlichkeiten, insbesondere Treppen, die in die Keller führten, Drainage-nSsysteme und in den Kellern wurde auch der Heizraum für die Fornax entdeckt. In inneren dieses technischen Denkmals wurde eine große Menge an Tierknochen entdeckt, diekonnte ein Beleg derdie Essgewohnheiten im Kloster entdeckt dokumentierenwerden - ein reicher Fundkomplex von Tierknochen. Vom Zum Wild gehörend fanden sich Jagdwild waren es Hasen-, Hirsch-e und Wildschweineknochen., von den Beliebte Speisen waren vermutlich Vögeln Vogelarten wiewurden im Kloster Hühner, Truthähne, Gänse, Enten, Stockenten, Wachteln sowie Wildvögel gegessen. Von den HaustierenVon Nutz- und Haustieren fanden sich Knochen waren es auch Knochen vom Rind, Schweine und Lammfleisch. Die Askese im Kloster wird inm gewissemn Maße durch Funde von Pfauknochen widerlegt. Entdeckt wurde hier ein Pfenning von aus dem Jahre 1801. Eine Besonderheit ist Interessant ist der Fund einer Spielmarke des Nürnberger Prägermeisters Johann Adam Vogel (1737-1760). Im Anschluss Zusammenhang mit deman das barocken Heizsystem, wurde durch die Grabungen auch eine Küche mit einer offenen Feuerstelle freigelegt, über der sich ein Rauchabzug zur Abführung von Rauchgasen befand.

Literatur

Heidenreich, A. 2013: Neue Untersuchungen im Süd-West-Flügel der Prämonstratenserabtei Speinshart (Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab). Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz und im Regensburg 10, 345-372.
Gresik, G. 2013: 3D-Dokumentation eines Unterbodenofens im Refektorium des Klosters Speinshart. Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz und im Regensburg 10, 373-375.
Pasda, K. 2013: Fromme Askese oder üppiges Festmahl? Speiseüberreste aus dem rokokozeitlichen Speisesaal des Klosters Speinshart. Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz und im Regensburg 10, 376-386.