Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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KINSBERG

Burg

Kreis: Eger
Datierung: Karlovarský kraj
Lage: 13. - 21. Jahrhundert

Zugang

Das Schloss Kinsberg (Hrozňatov) liegt auf einem markanten Sporn über dem Mugelbach (Mohelenský potok) inmitten des Dorfes Kinsberg (Hrozňatov).

Geschichte

Zum ersten Mal erscheint die Burg in schriftlichen Quellen im Jahre 1217 im Prädikat des Heinrich von Künsberg, doch es ist möglich, dass die Burg bereits früher entstand. Sie diente als ein Sitz der Ministerialer, die zur Egerer Pfalz gebunden waren. Ab 1322 ist die Burg ein Besitztum der Böhmischen Krone. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde sie durch die Herren von Thein zu einem Renaissanceschloss umgebaut. 1648 wurde das Schloss durch schwedische Truppen erobert und niedergebrannt. Nach dem Krieg wurde die Burg im Barockstil erneuert und durch die Jesuiten aus Eger gekauft. Der neugotische Umbau des Schlosses wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführt.

Beschreibung

Diese Burg des sog. Bergfriedtypus ist ein Vertreter der staufischen Burgarchitektur. Als romanisch gelten die im Bereich des Hofes durch Grabungen freigelegten Reste der Bebauung und ein in geringen Resten erhaltener Turm im westlichen Teil der Burg. Es handelte sich um einen viereckigen Wohnturm, einen so genannten Donjon. Hier erhielt sich ein Keller mit einem Tonnengewölbe. Das aus einer Bossenwerkmauer gebaute Gebäude hatte einen Grundriss von 8 x 8 Meter. Von der hochmittelalterlichen Burg erhielt sich der runde Bergfried, der so genannte Schwarze Turm. Sehenswert ist das Eingangsportal des Turms, Teile des Mauerwerks der Burgmauer und die Zinne. Der Schwarze Turm ist fast 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von etwa 9,5 Meter. Am Donjon stand ein weiterer runder Turm, der als Fauler Turm bezeichnet und zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde. Ein weiteres Bauwerk im Bereich der ursprünglichen Burg war scheinbar ein Wohnhaus, aus dem nur ein weiterer Keller erhalten geblieben ist. Das gegenwärtige Palais stammt aus einem Renaissanceumbau aus dem 16. Jahrhundert. Während des Barockumbaus nach 1649 wurde vermutlich an Stelle eines älteren sakralen Bauwerkes die Dreifaltigkeitskirche gebaut. Durch den pseudogotischen Umbau der Burg wurden Teile des Nord- und Ostflügels der Burg zerstört. Letztendlich entstand eine neue Gestalt des Schlosses mit dem Grundriss des Buchstaben „L“.

Literatur

Durdík, T. 2000: Ilustrovaná encyklopedie českých hradů. Praha.
Durdík, T. 2005: Encyklopedie českých hradů. Praha.
Karel, T. – Knoll, V. – Krčmář, L. 2009: Panská sídla západních Čech – Karlovarsko. České Budějovice.
Kolektiv 1985: Hrady, zámky a tvrze v Čechách, na Moravě a ve Slezsku IV. Západní Čechy. Praha.
Úlovec, J. 1998: Hrady, zámky a tvrze na Chebsku. Cheb.