Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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PFRAUMBERG

Ausführungsort (der Galgen)

Kreis: Tachau
Datierung: Plzeňský kraj
Lage: 16. - 18. Jahrhundert

Zugang

Die Reste des Galgens befinden sich auf dem Galgenberg (Šibeník) in 750 m NN, der zu Fuß auf den Wiesen am Nordhang des Berges in Richtung von Pfraumberg bestiegen werden kann. Das Auto kann entlang der Straße Novoveská cesta aus Pfraumberg nach Neudorf (Nová Ves) abgestellt werden.

Geschichte

In den schriftlichen Quellen sind Hinrichtungen in Pfraumberg bis in die 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts nachgewiesen, wobei 1765 die Hohe Gerichtsbarkeit abgeschafft wurde und der städtische Galgen an seiner Bedeutung verlor.

Beschreibung

Der Galgen in Pfraumberg wurde 2006 entdeckt und archäologisch im Jahre 2014 untersucht. Es war eine Konstruktion mit einer unregelmäßig runden Grundmauer mit einem Durchmesser von etwa 6,2 Meter. Die Mächtigkeit der Wände bewegte sich zwischen 0,62 m bis 0,73 m. Das Bauwerk wurde aus Bruchsteinen errichtet und auf der Außenseite mit einem Putz und einem Kalkanstrich versehen. Manche Details waren mit Ziegeln gemauert. Im nordöstlichen Teil wurde ein Eingang durchgebrochen. Auf vier aus dem Mauerwerk herausragenden Pfeilern befanden sich ursprünglich Holzbalken. Aus morphologischer Sicht handelte es sich also um ein Bauwerk, das vom 16. bis ins 18. Jahrhundert benutzt werden konnte. Zu weiteren Funden gehörten Baubeschläge, menschliche Knochen, Bruchstücke von Keramik, Schnallen, Löffeln oder Kugeln.

Literatur

SOKOL, P. 2016: Šibenice u Přimdy. Archeologický výzkum objektu se zvláštním symbolickým a sociálním významem. Archaeologia historica 41/2, 501-523.