Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


  • Über den Atlas
  • Stätten
  • Landkarte
  • Über das Projekt
  • Quellen und andere wichtige Links

cz de


SMOLOW

Burgwall

Kreis: Taus
Datierung: Plzeňský kraj
Lage: 10. - 12. Jahrhundert

Zugang

Fahren Sie bis ins Dorf Smolow (Smolov) und stellen Sie den Wagen am Ende des Dorfes ab. Nördlich vom Dorf kann man zu den Überresten eines frühmittelalterlichen Burgwalls kommen, der sich auf dem Sporn über dem Smolovský potok emporgehoben hat. Heute erstreckt sich unterhalb des Burgwalls der Teich Smolovský rybník.

Geschichte

Der Burgwall entstand scheinbar irgendwann in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Manchmal wird er mit dem befestigten Ort Tuhošť in Verbindung gebracht, der zum ersten Mal in einer Urkunde von Heinrich IV. aus dem Jahr 1086 erwähnt wird, in der die Grenzen des Prager Bistums festgelegt wurden. Rudolf Turek nach ging der Burgwall in Folge eines Brandes im 11. Jahrhundert unter, jedoch Funde aus Feldsammlungen verlegen seinen Untergang ins 12. Jahrhundert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Burganlage bei Smolow dem böhmischen Fürsten Břetislav I. als Zuflucht für das böhmische Heer in der Schlacht bei Fürthel (Brůdek) im Jahre 1040 diente.



Beschreibung

Vom Norden und Westen wurde die Burganlage durch steile Hänge geschützt. Richtung Süden ist der Hang weniger steil und die Ostseite ist über eine Landenge zugänglich. Die Anlage wurde von allen Seiten her durch eine Wallanlage befestigt, die bis heute stellenweise eine Höhe von 7 m erreicht und eine längliche, im inneren nicht zergliederte, 1,83 ha große Fläche bildet. Während an der Südseite die Befestigung zerfruchtet wurde, erhielt sich an der Westseite ein mächtiger Überrest einer durch einen Graben verstärkten Befestigung. Die Stelle an der Westseite, an der der Wall nicht bis zum Nordhang reicht, wird für ein Tor gehalten, durch das der Zugang in die Burganlage führte. Auf dem Burgwall wurde nur 1959 eine kleinere Grabung durchgeführt. Rudolf Turek konnte mit Hilfe einer Sonde den äußeren Umfang der Mauer, eine Destruktion aus Stein und Lehm und einen kleinen Teil der inneren Siedlungsfläche erfassen. Daraus kann beurteilt werden, dass der Burgwall mit einer Holz- und Steinmauer befestigt war.

Literatur

TUREK, R. 1967: Smolovské hradisko a problém Tuhoště. Archeologické rozhledy 19, 445-451.
BŘICHÁČEK, P. – METLIČKA, M. 1999: Domažlická sídelní aglomerace v raném středověku. Archeologie ve středních Čechách 3/2, 259-282.
KRZEMIEŃSKA, B. 1979: Boj knížete Břetislava I. o upevnění českého státu (1039-1041). Praha.
LUTOVSKÝ, M. 2008: Po stopách prvních Přemyslovců. III. Správa a obrana země (1012–1055). Praha.