Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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CHAM

Burg

Kreis: Cham
Datierung: Horní Falc
Lage: 9. - 11. Jahrhundert

Zugang

Die Reichsburg in Cham stand auf dem Galgenberg über der Chamb östlich der Altstadt. Am Vom Fuße des Berges führt die Reichsburgstraβe .

Bedeutung

Die Reichsburg in Cham war eines der mächtigsten Zentren der Oberpfalz, von dem aus militärische Angriffe nach Böhmen unternommen wurden. Gleichzeitig wurde hiereine wichtige Handelsstraße aus Regensburg nach Prag kontrolliert.

Geschichte

Das erste Mal erfahren wir über die Burg auseiner Urkunde aus dem Jahre 976, in der die Burg als civitas Chamma genannt wird. Zu dieser Zeit kehrte nämlich, nach der verlorenen Schlacht bei Altpilsen, auf diesem Weg der Kaiser Otto II. nach zurück. Eine weitere Nachricht über Cham hängt wieder mit einem Feldzug nach Böhmen zusammen. Im Jahre 1040konzentrierte Kaiser Heinrich III. sein Herr auf dieser Burg, wurdedann aber durch den böhmischen Fürsten Břetislav I. geschlagen. Somit ist es offensichtlich, dass die Burg zur Konzentration der militärischen Mächte und zur Kontrolle des wichtigen Handelsweges nach Böhmen diente. Für das unmittelbar kontrollierte Gebiet wurde die Bezeichnung marcha Champie verwendet, wie sich aus einer der Urkunden Heinrichs III. von 1056 ergibt. Das Ende der Burg bleibt bisher von einem Geheimnis bedeckt, das vielleicht durch weitere historische oder archäologische Untersuchungen beantwortet werden kann.

Beschreibung

Die frühere Reichsburg stand am Galgenberg über dem Zusammenfluss der Chamb und der Regen. Die Anlage war von einem 300 x 180 Meter langen Wall umgeben. Im Norden wurden die Wälle durch einen vorgeschobenen tiefen Graben ergänzt. Archäologische Grabungen fanden hier in den Jahren 1938 und 1976 statt. Bei diesen wurde festgestellt, dass die Burg mehrere Bauetappen hatte. Die älteste reicht bis zum Jahr 800, als hier eine 2 Meter breite Mauer gebaut wurde. Wahrscheinlichwurde die Mauer nach einer Katastrophe später auf der Außenseite durch eine breite Lehmwand verstärkt. Im Innenbereich der Burg wurden mehrere Grundrisse von Bauwerken entdeckt, darunter auch eine Kirche, in deren Nähe sich Gräber befunden haben.