Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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ESCHLKAM

Feldbefestigung

Kreis: Cham
Datierung: Horní Falc
Lage: 18. Jahrhundert (1702)

Zugang

Relikte von Feldbefestigungen erstrecken sich über bewaldete Hügel östlich von Warzenried. Der Abschnitt ist in der Seugenhofer Mühle erhalten. Der größte Teil befindet sich im Wald mit dem Ortsnamen Hinter´mberglüβ. Sie können den sogenannten Schanzweg entlang laufen. Weitere Befestigungsanlagen befinden sich südlich von Steinberg.

Bedeutung

Die aus Feldbefestigungen bestehende Verteidigungslinie ist das größte archäologische Denkmal aus der Zeit des barocken Festungsbaus in Bayern. Einzelne Festungsabschnitte sind auch Orte, die zur Erforschung der Kriegsführung und des Alltags in den Festungen im 18. Jahrhundert beitragen können.

Geschichte

Der französische König Ludwig 14 kämpfte um die spanische Krone für seinen Enkel Philipp von Anjou auf Kosten des Hauses der Habsburger und insbesondere des österreichischen Kaisers Leopold I. Frankreich bot den bayerischen Kurfürstentum militärische Unterstützung gegen Österreich an und Maximilian Emanuel wurde die Krone von Bayern angeboten. m Finale standen sich die Koalition von Frankreich, Savoie, dem bayerischen Kurfürstentum und dem Kurfürstentum Köln gegen den Erzherzog von Österreich gegenüber, der durch die Preußen, die Sachsen, die Kakerlaken und Franken sowie die Seemächte von England und den Niederlanden gestärkt wurde. Zwischen Jahren 1702 bis 1704 stießen diese Streitkräfte im sogenannten Bayerisch-Deutschen Krieg zusammen. Der Krieg endete mit einem Fiasko für Bayern. Die vereinigten bayerischen und französischen Streitkräfte erlitten eine vernichtende Niederlage durch Prinz Eugen von Savoyen und John Churchill, Herzog von Marlborough. In der zweiten Schlacht von Höchstadt stießen die 56.000 französischen und bayerischen Truppen mit 52.000 Soldaten aus die österreichische Koalitionsarmee. Es gab einen blutigen Schnitt, nach dem das gesamte erste Viertel der bayerischen Soldaten auf dem Feld blieb und der Rest floh. Kurfürst Maxmilian Emanuel wanderte nach Brüssel aus, von wo er erst im Jahr 1714 zurückkehren sollte. Das Amt des Kurfürsten von Bayern fiel an die Habsburger. Der Krieg ging weiter und entwickelte sich zu einem großen europaweiten Kriegskonflikt. In Bayern wurde die Erfahrung des Dreißigjährigen Krieges mit modernen französischen militärischen Befestigungsmethoden kombiniert. An den vermuteten direkten Kontaktstellen wurden provisorische Feldbefestigungen errichtet. Die Tatsache, dass ein einfacher Hügel aufgrund des weichen Bodens den Aufprall einer Kanonenkugel besser widerspiegelt als jede Steinmauer, hat zu einem massiven Bau von Befestigungen auf den Hügeln in Bayern geführt, auf denen Baumaterial verfügbar war. Die Arbeit wurde Soldaten und Bauern eingesetzt, die allmählich einen Kreis von Festungen im ganzen Land bauten. Ein konzentrierter Angriff auf einen Teil der Befestigungsanlagen führte jedoch dazu, dass das System den Feind nicht aufhielt und Bayern den Krieg verlor.

Beschreibung

Bereits im 18. Jahrhundert tauchten in Plänen Feldfestungen auf. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie in topografische Karten Bayerns eingetragen. Die Überreste der Feldbefestigung in Warzenried wurden im Jahr 1910 von Josef Blau aus Neuern in Westböhmen gemeldet, der bemerkte, dass sich in den Hügeln eine Festungsreihe von ungefähr 3 km Länge befand. Die heutigen Überreste der Verteidigungslinie an der tschechisch-bayerischen Grenze werden vor Ort identifiziert und dokumentiert, hauptsächlich dank der Verwendung von Luft-Laserscans des Erdprofils, die einen Einblick in die waldreiche Umgebung geben. In Warzenried wurde die Befestigung von Oberst zu Pferd von Johann Baptist von Walser geleitet. Das Ergebnis der Arbeit zeigt eine Karte von Johann Joachim Kaltenbacher, die Festungen aus Rottönen, Redanen, Linien und Gräben in der Region von Furt im Wald bis Dachsberg bei Warzenried zeigt. Die Verteidigungslinie hat viel zu bieten, da sie die Raffinesse der Barockbefestigung auf dem offenen Land demonstriert.

Literatur

Robl, W. 2016: Die kurbayerische Defensionslinie von 1702 bei Schönbrunn, Zandt und Winden (www.robl.de)