Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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ELHOTTEN

Hügelgrabstätte

Kreis: Tachau
Datierung: Plzeňský kraj
Lage: 8. - 9. Jahrhundert

Zugang

Die Hügelgrabstätte Elhotten (Lhota u Černošína) befindet sich 2 km nordöstlich vom Rand der Gemeinde Tschernoschin (Černošín) und gleichzeitig 900 m Westlich von Elhotten und 250 bis 350 m vom Westrand des Teiches Dolní lhotský rybník in einem aufgewachsenen Kiefernwald.

Bedeutung

In Elhotten befindet sich eine mittelalterliche Hügelgrabstätte, die ein bedeutender Nachweis von Bestattungen im 8. bis 9. Jahrhundert in der Umgebung von Tachau (Tachov) ist.

Geschichte

Den Analysen der Keramik nach kann die Hügelgrabstätte sowie im Fall der Hügelgräber bei Wesamin (Bezemín) ins 8. bis 9. Jahrhundert datiert werden.

Beschreibung

Im April 1951 führte Jaroslav Kudrnáč eine archäologische Grabung eines Hügelgrabs im Wald südwestlich von Elhotten durch, in einem flach gegen Süden zum Fluss Mies (Mže) abfallenden Gelände. Zur Zeit der Untersuchung befanden sich am Standort 11 gut erkennbare Hügelgräber. Das größte von diesen hatte einen Durchmesser von 12 m, eine Höhe von 1,5 m und eine 1,6 bis 2,4 m breite Rinne.
Das Hügelgrab, das ein Gegenstand der Untersuchung war, hatte einen ovalen Grundriss. Es war 6,70 m lang und 6,3 m breit, seine Höhe erreichte fast 1 m. Der Kern des Hügelgrabs beinhaltete flache Schiefersteine, die auf die breitere Seite gestellt wurden und zwischen denen sich kleinere Quarzstücke befanden. Die Steine lagen nur um die Mitte und in der östlichen Hälfte des Hügelgrabs. Der westliche Teil wurde aus steinigem, mit Kohlenstoffen vermischten Lehm aufgeschüttet. Durch eine Analyse der Kohlenstoffe konnte festgestellt werden, dass es sich um Holz der Buche, Weißbuche, Tanne, Eibe und Wacholder handelte. Funde gab es wenige. Einige Keramikbruchstücke wurden außerhalb des Steinbelags (2 Stück) gefunden. Zuletzt kam ein Fragment eines angebrannten kleinen menschlichen Knochens dazu. Ein weiterer kleiner Knochen wurde auch zwischen den Steinen gefunden. Im südwestlichen Teil des Hügelgrabs konnten ein Bruchstück eines Gefäßbodens und einige Bruchstücke von Keramik und Knochen entdeckt werden. Der Verteilung der Funde nach kann darauf geschlossen werden, dass sich im Hügelgrab nur eine Bestattung befunden hat.

Literatur

Kudrnáč, J. 1952 : Slovanské mohyly při horním toku Mže, Archeologické rozhledy 4, 487 – 490.
Lutovský, M. 2001 : Encyklopedie slovanské archeologie v Čechách, na Moravě a ve Slezsku. Praha.