Archäologischer Atlas der tschechisch-bayerischen
Grenze im Mittelalter und in der Neuzeit


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DMOUT

Burgwall

Kreis: Taus
Datierung: Plzeňský kraj
Lage: 10. - 13. Jahrhundert

Zugang

Die Burganlage kann von einem Fußgängerweg aus Taus (Domažlice) nach Hawlowitz (Havlovice) bestiegen werden. An einem Unterstand am Waldrand beginnt der Lehrpfad Zelenovské údolí. Hier beginnt auch der Aufstieg auf den Dmout. Am kleinen Quellbrunnen verlassen Sie das Lehrpfad und gehen gerade aus den steilen Hang auf bis auf den Gipfel in einer Höhe von 578 m NN.

Bedeutung

Mittelalterliche befestigte Lage

Beschreibung

Der Gipfel Dmout ist ein durchgezogener, zergliederter Gipfel, der sich von Berg Veselá Hora bei Nestadtl (Stráž) nach Norden bis zu Hawlowitz zieht. Er bildet die westliche Seite eines Kessels, in dem im 13. Jahrhundert die Stadt Taus entstand. Scheinbar seit frühem Mittelalter diente der Berg nicht nur zur Überwachung des Tauser Ballungsgebietes, sondern auch des Regenburger Stegs, der durch dieses Gebiet aus Böhmen in die Oberpfalz führte. Am Nordausläufer des Dmout wurde eine befestigte Anlage gebaut, wegen der der Ort auch als "Auf dem Schloss" bezeichnet wird. Ein Großteil der befestigten Anlage wurde durch einen Steinbruch abgebaut. Trotzdem sind in der Umgebung des Restes eines länglichen Felsgipfels ein in den Felsen gehauener Graben und an einigen Stellen auch der Wall erhalten. Gemäß der erhaltenen Relikte der Befestigung kann vorausgesetzt werden, dass die Fläche des Burgwalls etwa 0,5 ha groß war. Während Feldsammlungen im Raum des Burgwalls konnten keramische Bruchstücke aus dem 10. und 11. Jahrhundert gewonnen werden. Funde von diesen abgebauten Flächen stammen aus dem 13. Jhr.

Interessant

Am Südhang des Dmout, scheinbar bei den Teichen Zelenovské rybníky, sollte sich das untergegangene Dorf Drbov befinden. Eine Erwähnung findet es in einem Bericht der Kommissare über eine Besichtigung der chodischen Dörfer von 1579. Es handelte sich um ein wüstes Dorf in der unmittelbaren Nähe des königlichen Grenzforstes, die Grundstücke des Dorfes waren zu dieser Zeit zum größten Teil verwachsen. Die Wiesen des Dorfes wurden durch die Neustadtler Dorfbewohner an Bürger aus Taus verpachtet. Daneben wurde auf den nicht genutzten Flächen ein Teich errichtet.

Literatur

BŘICHÁČEK, P. – METLIČKA, M. 1999: Domažlická sídelné aglomerace v raném středověku. Archeologie ve středních Čechách 3/2, 259-282.
ČTVERÁK, V. – LUTOVSKÝ, M. – SLABINA, M. – SMEJTEK, L. 2003: Encyklopedie hradišť v Čechách. Praha.
KITZBERGER, I. 1928: Pověsti domažlické o vrchu „Dmout“ (Ermout). Český lid 28, č. 5/6, 211-213.